Klaus Drechsler

Klaus Drechsler schaut auf ein großes und über die Zeiten dauerndes Werk zurück, immer die fragile Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens im Blick. Sein malerisches, grafisches und plastisches Werk wuchs über fünf Jahrzehnte kontinuierlich und ohne innere Brüche, eigenständig und doch in stetiger Reibung mit der Kunstgeschichte und mit seiner Zeit.

Klaus Drechsler

Vita

1940 in Ober-Dammer / Niederschlesien geboren
1947 Übersiedlung in die Oberlausitz
1957-1960 Besuch der Arbeiter- und Bauernfakultät an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
1961-1966 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Paul Michaelis
1966 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR
1966-1969 Aspirantur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
1966-2006 künstlerischer Leiter des Mal- und Zeichenzirkels Pirna-Sonnenstein e.V.
1969 seitdem freiberuflich tätig
1970-1980 Beschäftigung mit dem Tiefdruck
1979 seitdem entstehen mehrfarbige Siebdrucke, Farblithografien und Algrafien
1983 Preis für Bildnis »100 ausgewählte Grafiken der DDR«
1990-2006 Lehrauftrag an der Technischen Universität Dresden
1991 Mitglied im Sächsischen Künstlerbund
1991-2005 Leitung des Malzirkels für Behinderte, Arbeiterwohlfahrt Pirna-Sonnenstein
1992 seitdem Maltherapien für psychisch Kranke, Krankenhaus Pirna
1994-2002 Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
1996 Ehrenmitglied des Kuratoriums Altstadt Pirna e.V.
1997 verstärkte Hinwendung zur plastischen Arbeit
2001 Kulturpreis der Stadt Pirna und der Sparkasse Freital-Pirna
2002 W.-G.-Paul-Preis (II) für Graphik
lebt und arbeitet in Dresden-Wachwitz
Das Erfassen und Herausstellen des optisch »fruchtbaren« Augenblicks einer real gesehenen oder surreal empfundenen Situation ist der Schlüssel. Mit Stiften, in Aquarell, Ölmalerei oder Algraphie als bevorzugter Drucktechnik, seit zwei Jahrzehnten auch plastisch und selbst im Medium der Handzeichnung, die meist am Anfang stehend, ihm oft schon Lösungen bietet: Er verbirgt in seinen Arbeiten nicht vom beharrlichen Ringen um Wahrhaftigkeit – sie leben davon.
Jördis Lademann
Klaus Drechsler. Malerei, Graphik, Plastik, Dresden 2016, S. 9

Klaus Drechslers Stilllebenarragements sind vielschichtig konzipiert. Die Variationsbreite an Motiven reicht von Objekten der unmittelbaren Alltagsumwelt bis zum Gegenstand mit umfangreichem Symbolgehalt. Spielkarten, Muscheln, Schädel bieten für den Künstler geistig wie gestalterisch das Feld für seinen immerwährenden Dialog mit der Vanitasproblematik. Angetan von den ruhig beseelten, sachlich klaren, von leuchtender Farbigkeit und straffer Körperlichkeit erfüllten Kompositionen spanischer Meister wie Francisco Zurbarán und Juan Sánchez Cotán, verleiht Klaus Drechsler in ähnlicher Weise seinen Gegenständen eine gesteigerte ideelle Prägnanz.
Ophelia Rehor
Klaus Drechsler. Bilder aus drei Jahrzehnten, Bautzen: Stadtmuseum 2000, S. 4

Drechslers Charakter ist stark genug, sich unbekümmert um marktgängige Avantgardismen einer großen Tradition einzufügen. Den altdeutschen Meistern steht er so nahe wie dem Mühen um Einschmelzen der klassischen Moderne in ein erneuertes zeitgemäßes Traditionsbewusstsein.
Diether Schmidt
Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung »Aquarelle und Zeichnungen aus Büchern«, Kulturetage Dresden-Prohlis 1991, in: Klaus Drechsler. Bilder aus drei Jahrzehnten, Bautzen: Stadtmusuem 2000, S. 87

weitere Ausstellungen

1979 Pretiosensaal, Dresdner Schloss, Dresden
1980 Kunstgalerie Bautzen: »Aquarelle, Handzeichnungen, Druckgrafik«
1982 Galerie im Cranachhaus, Weimar (mit Margret Weise und Rolf-Rüdiger Weise)
1983 Galerie Nord, Dresden
1988 Zentralinstitut für Kernforschung, Rossendorf
1989 Kleine Galerie, Hoyerswerda
1996 Ernst-Rietschel-Kulturring, Pulsnitz
2004 Martinshof, Rothenburg: »Gleichnisse«
2005 Weinbergkirche Dresden-Pillnitz: »Nähe und Ferne«
2008 Freiberger Kunstverein e.V., Freiberg
2010 Stadtmuseum Pirna
Villa Eschebach, Dresden
Kunstsammlung Lausitz, Senftenberg
2012 Kreuzkirche, Dresden: »Menschen unterm Kreuz«
2013 Stadtmuseum Pirna: »Von Früchten, Mythen und Gemäuern - Aquarelle, Farbgrafik, Bronzen«
2015 Stadtmuseum Pirna: »Schule des Sehens«
GALERIE HIMMEL, Dresden: »Wachwitzer Elegien«
2017 GALERIE HIMMEL, Dresden: »Herbstzeitlose«
2018 Klinikum Hoyerswerda, Geriatrische Tagesklinik: »Sächsische Landschaften und Stillleben«
2019 Schloss Königshain, Königshain: »Die Stille und das große Rennen« (zum 80. Geburtstag)
2020 Kleine Galerie im Stadtmuseum, Döbeln: »Stilles Leben – Hexenritt«
Mägdleinschule, Pirna: »Schützenswerte Gemäuer«
GALERIE HIMMEL, Dresden: »Vita brevis« (Katalog)
2021 Galerie Budissin, Bautzen: »Sinnbild, Allegorie, Vision im plastischen Werk«
2023 Galerie Klinger, Liegau-Augustusbad: »Kompositionen in Farbe«
2024 GALERIE HIMMEL, Dresden: »Sommerstrand«
2025 GALERIE HIMMEL, Dresden: »Fragile Schönheit«
Stadtmuseum Pirna: »Schützenwerte Gemäuer«
Ostsächsische Kunsthalle, Pulsnitz: »Werkgruppen der 60er Jahre bis zur Gegenwart«