In der Malerei von Klaus Drechsler klingen leise Töne. Dreh- und Angelpunkt ist die Vanitas, der Kreislauf von Werden und Vergehen, von Schönheit und Hinfälligkeit. Die Grundmotive wie Frucht oder Brot sind unspektakulär und bieten geeignete Metaphern der Vergänglichkeit. Gedeckte, sanft aufleuchtende Farben bestimmen das kostbare Kolorit. Farbreich und doch gedämpft, mit sanften Übergängen von Licht und Schatten, entsteht ein stiller Klang, der von einer tiefen Achtung gegenüber dem Bildgegenstand zeugt.
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit Azalee und Buddhaplastik”
Drechsler, Klaus. – „Große Meeresschnecke”
Drechsler, Klaus. – „Charons Barke”
Drechsler, Klaus. – „Stilleben mit Meeresschnecken und Meeresmuschel”
Drechsler, Klaus. – „Abstelltisch mit Räucherfisch, Tomaten, Paprika”
Drechsler, Klaus. – „Kleines Stillleben mit Kaktusfrucht und Birne”
Drechsler, Klaus. – „Die kleine Frau W.”
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit Kakaotopf”
Drechsler, Klaus. – „Weißbrot mit Birnenteller”
Drechsler, Klaus. – „Maske mit Meeresschnecken”
Drechsler, Klaus. – „Kleiner Kultwagen II”
Drechsler, Klaus. – „Fang-Maske mit Anthurienblüte”
Drechsler, Klaus. – „Häuser an der Seidewitz I (Zuschendorf-Pirna)”
Drechsler, Klaus. – „Verfallene Scheune II (Tronitz)”
Drechsler, Klaus. – „Waschhaus (Oberpoyritz)”
Drechsler, Klaus. – „Wirtschaftsgebäude mit Holzschuppen”
Drechsler, Klaus. – „Philosoph”
Drechsler, Klaus. – „Alte Dame mit roten Käppi (Erinnerung an Charlotte)”
Drechsler, Klaus. – „Blick zur Frauenkirche”
Drechsler, Klaus. – „Geräucherter Fisch II”
Drechsler, Klaus. – „Erster Flugversuch”
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit Früchten”
Drechsler, Klaus. – „Aufgeschnittener Kürbis mit Birne III”
Drechsler, Klaus. – „Zitronenzweig auf großer Schale”
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit roten Meeresfisch, Glas, Weintraube und Zitrone”
Drechsler, Klaus. – „Neugier”
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit großem Kürbisstück”
Drechsler, Klaus. – „Stilleben mit türkischer Kanne”
Drechsler, Klaus. – „Mohnzopf mit Apfel”
Drechsler, Klaus. – „Grüne Kanne und Zitronenteller”
Drechsler, Klaus. – „Vier Falläpfel”
Drechsler, Klaus. – „Stillleben mit Melonenscheibe”
Drechsler, Klaus. – „Apfel und Schädel (Herbstgedanken)”
Drechsler, Klaus. – „Frauenakt”
Drechsler, Klaus. – „Überfahrt”
Drechsler, Klaus. – „Die Getrichterten”
Klaus Drechsler
Klaus Drechsler schaut auf ein großes und über die Zeiten dauerndes Werk zurück, immer die fragile Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens im Blick. Sein malerisches, grafisches und plastisches Werk wuchs über fünf Jahrzehnte kontinuierlich und ohne innere Brüche, eigenständig und doch in stetiger Reibung mit der Kunstgeschichte und mit seiner Zeit.
Böhlitz, Michael / Himmel, Anja (Hrsg.). – „Klaus Drechsler. Vita brevis”.
2020. Galerie Himmel (Eigenverlag), Dresden. – Ausstellungskatalog, von Klaus Drechsler. – 21 x 21 cm (Format).
8°, Broschur, 138 S., 56 Werk-Abb., 2 fotogr. Portraits. - Katalog zur Jubiläumsausstellung anlässlich des 80. Geburtstages ″Klaus Drechsler - Vita brevis″ in der Galerie Himmel in Dresden, 22.5.-18.7.2020. - Geleitwort von Anja Himmel und Michael Böhlitz, Texte von Frank Oehmichen, Anke Fröhlich-Schauseil und Jördis Lademann. Ausführlicher Katalogteil mit wesentlichen Arbeiten des Künstlers. - Erstausgabe, neu.
Hier strahlende Blüten, einzelne Früchte und Gemüse, ein Brot, Besteck und Geschirr, ein geräucherter Fisch auf Zeitungspapier, da ein Dorfanger mit Gehöft und Teich, dort verfallende Mauern vor großen Bäumen, im Vordergrund wellige Wiesen, dahinter der wolkenverhangene Himmel. Die Sujets in den Bildern von Klaus Drechsler sind alltäglich und vertraut, oft zeitlos und meistens still. Und das, obwohl viele der Kompositionen von leuchtenden Farbtönen, sehr kräftigen, oft komplementären Farbkontrasten und großen, die Bildformate bestimmenden Formen und Linien getragen werden, die Motive in Untersicht, Aufsicht oder sogar stürzenden Perspektiven.
Der in Dresden-Wachwitz ansässige Maler, Grafiker und Bildhauer zeigt mit "Fragile Schönheit" seine insgesamt fünfte Ausstellung in der Galerie Himmel. Darin präsentiert er Ölgemälde, Aquarelle und Bronzeplastiken, vom Beginn der 1990er Jahre bis heute, und gibt so einen gültigen Querschnitt der letzten Jahrzehnte seines insgesamt mehr als 60 Jahre umspannenden künstlerischen Schaffens.
Klaus Drechsler wurde 1940 in Ober Dammer bei Breslau (Wrocław) im ehemaligen Niederschlesien geboren und nahm in Dresden zunächst ein Studium an der Arbeiter- und Bauernfakultät an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) auf. Für kurze Zeit war er Betonarbeiter, bevor er von 1961 bis 1966 bei Paul Michaelis an der HfBK studierte. Anschließend leitete der geschätzte Lehrer für 40 Jahre den Mal- und Zeichenzirkel Pirna Sonnenstein e.V. (ehemals am VEB Strömungsmaschinen Pirna). Ab 1990 lehrte er zudem an der Technischen Universität Dresden sowie seit 1994 an der HfBK.
Mit jedem Blatt, mit jedem Gemälde stellt sich Klaus Drechsler aufs Neue der Aufgabe, den jeweiligen Gegenstand oder die zu porträtierende Person treffend und der eigenen malerischen Vorstellung gemäß authentisch ins Bild zu setzen. Deshalb entstehen seine Aquarelle und Ölgemälde nicht im Atelier, sondern vor Ort – in der Natur, im alten Dorfkern, am Bahnhof oder im Konzertsaal. Es geht dem Künstler darum, das „Tatsächliche“, das „Typische“ einzufangen, wie er selbst formuliert. Mit großer Offenheit, Ausdauer und Präzision ringt er im Werkprozess deshalb um die gültige Darstellung der Essenz der Dinge, um deren „Einmaligkeit“.
Diesem künstlerischen Credo entsprechend sind auch die Bronzeplastiken Drechslers von dem Streben nach Ausdruck und Unmittelbarkeit bestimmt, wobei er hier weniger als in den Bildern nach der großen geschlossenen Form sucht, sondern die Umrisse und grün patinierten, leicht polierten Oberflächen offen, mitunter unruhig vibrieren lässt. Die Voraussetzung für alle Kunstformen im Werk von Klaus Drechsler bildet die große Neugier und Sensibilität des Künstlers gegenüber den Eigenarten und der Schönheit der uns umgebenden Welt, verbunden mit dem tiefen Bewusstsein für ihre Fragilität und Vergänglichkeit.
Dr. Teresa Ende
Klaus Drechsler zeigt uns unter dem Thema ″Fragile Schönheit″ Ausschnitte aus seiner Welt. Es ist ein Mikrokosmos der Unaufgeregtheit, der Stille und Zurückhaltung. Drechsler schaut nicht in die weite Welt. Er findet sein Arkadien in dem, was ihn umgibt.
Dieter Hoefer
Unaufgeregte Betrachtung der umgebenden Welt, in: Dresdner Neueste Nachrichten vom 16.05.2025
Klaus Drechsler,
Stillleben mit Azalee und Buddhaplastik, 2004
Öl auf Hartfaser
, 41 x 69,5 cm