Mandy Friedrich

Mandy Friedrich – So weit, so nah

Ausstellung  |  29. Mai – 17. Juli 2021

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Einführung

Als Mandy Friedrich 1999 zum Studium der Malerei an die Dresdner Kunstakademie kam, traf sie auf Siegfried Klotz und Elke Hopfe, 2005 als Meisterschülerin auf Ralf Kerbach. Besonders Siegfried Klotz, der „Menschensucher“ und große Vertreter der traditionsreichen Dresdner Schule, wurde ihr zum wegweisenden Lehrer. Seine absolute Identifikation mit der Malerei, sein Farbempfinden und seine Entschlossenheit, „Bilder aus Farbe zu bauen“, hat sie auf eigene Weise verinnerlicht und weiterentwickelt.

Die ungestüme und farbensatte Malerei von Mandy Friedrich bewegt sich zwischen einer am Motiv orientierten Gegenständlichkeit und einem formauflösenden malerischen Expressionismus. Figuren und Gegenstände entwickelt sie mit geradezu körperlicher Präsenz aus der Farbmasse heraus. Dank einer spannungsreichen Bildkomposition, einer souveränen Pinselführung und einem betörend lichtdurchfluteten nuancenreichen Kolorismus entstehen eindringliche Bildwelten: Landschaften, Porträts und Stillleben. Es sind Bilder von malerischer Tiefe und Sensibilität, kraftstrotzend und vital. Eine Malerei, die durch virtuoses Handwerk und genaue Beobachtung brilliert.

Ihre Themen findet Mandy Friedrich in der Natur, in Alltag und Geschichte, in Literatur und Musik, in Kunst und Religion. Besonders eindrucksvoll sind ihre Porträts und Landschaften. Mandy Friedrich malt Freunde und Weggefährten, spürt Räumen ländlichen und urbanen Lebens nach, stets mit wachem Blick für das Unscheinbare und scheinbar Nebensächliche.

Aus der unmittelbaren Begegnung heraus dringt die Künstlerin zum Wesen von Mensch oder Landschaft vor, sucht nach Veränderungen, spürt Stimmungen nach. Das Dargestellte bietet dem Betrachter Raum, metaphorische Bilder zu entfalten. Landschaften werden zu „Seelenlandschaften“, Porträts zu „Spiegeln der Seele“. Immer wieder entstehen auch Selbstbildnisse, mitunter radikal und schonungslos, die dem Bedürfnis nach Selbstvergewisserung und kritischer Hinterfragung entsprechen.

Malen ist für Mandy Friedrich Ausdruck einer Grundhaltung. Ihre Bilder entstehen mitunter rauschhaft, in einem Akt kontrollierter Spontanität. Nicht ohne Einfluss bleibt dabei ihre leidenschaftliche Beziehung zur Musik, die ihrem ungezähmten Malstil einen spürbar pulsierenden Sound verleiht. Neben beglückend Heiterem wohnt der Malerei auch ein melancholischer Ton inne. Leuchtend helle Farben werden von dräuend-dunklen Tönen begleitet, sowohl das Lichte als auch die Verschattungen des Lebens spiegelnd. Malend begibt sich die Künstlerin auf Entdeckungsreise, erzählt von Schönheit und Verfall, von Aufbruch und Innehalten, vom Glück des Moments, von Hoffnung und Zweifel – Augenblicke, in denen die Wirklichkeit hinter den Dingen sichtbar wird.

Galerie Himmel

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Dr. Paul Kaiser, Kunst- und Kulturhistoriker, Kurator und Publizist, Dresden