Peter Graf

Neben dem Porträt und dem Stillleben mit Gegenständen des Alltags, wie ein Fleischwolf, ein Broiler, eine Zitrone oder Tabletten, liebt Peter Graf die Allegorie, gern auch mit künstlerischen Zitat, das von Parmigianino und Caspar David Friedrich über Manet bis Picasso reicht. Bis in die Abstraktion entwickelte Kompositionen, vor allem Landschaften, zeugen von einem Künstler, dessen Bildschöpfungen immer wieder überraschen und dem Malen sichtlich Vergnügen bereitet.

Peter Graf

Vita

1937 in Crimmitschau bei Zwickau geboren
1949/1950 Teilnahme an Zeichenkursen der Volkshochschule Zwickau bei Karl Michel
1952 Übersiedlung nach Dresden, Unterricht bei Heinz Drache
Freundschaft mit Winfried Dierske, Peter Herrmann, Ralf Winkler (A.R. Penck) und Peter Makolies
1953 seitdem Schüler von Jürgen Böttcher (Strawalde) in Abendkursen an der Volkshochschule
1956 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Toni Mau
1957 Relegation von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Rückkehr nach Dresden
1957-1985 Arbeit als Transportarbeiter, LKW-Fahrer, Lagerist und Gabelstapelfahrer – Malerei nach Feierabend
1961 seitdem Einzel- und Gruppenausstellungen
1971 Mitbegründer der Künstlergruppe »Lücke«
1975 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR
1985 seitdem freischaffend in Dresden tätig
1991 Heirat mit der Malerin Karen Graf
1999 Bautzener Kunstpreis
2000 Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnungen
2001 Hans-Theo-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste
2007 Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul
lebt und arbeitet in Radebeul
Die poetischen Werke von Peter Graf leben von ihrer traumhaften, surrealen Atmosphäre, von ihrer Verfremdung und ihrem augenzwinkernden Hintersinn, aber auch von ihrer Sehnsucht und ihrer Melancholie. Es ist eine stille, kultivierte Malerei, die in gedämpfter Tonalität einen Farbklang von Violett, Blau, Türkis, Grün und Braun mit leuchtenden Kontrapunkten virtuos zusammenführt.
Anja Himmel
Peter Graf. Heilbutt, kalt geräuchert, Faltblatt zur Ausstellung, Dresden: Galerie Himmel 2016, S. [3-4]

Peter Graf ist ein minutiöser, von seiner Kunst besessener Maler, der besonders das Ölbild kultiviert. Ohne vorbereitende Zeichnung oder Skizze malt er los und entwickelt so das Bild nach und nach bis zu seiner Vollendung, zweifelt, hadert, ändert, zerstört und setzt neu an.
Heinz Weissflog
Gegen den Zynismus der Zeit, in: SAX, Ausgabe Oktober 2024, S. 34

weitere Ausstellungen

1961 Akademie der Künste, Berlin: »Junge Künstler«
1965 Puschkinhaus, Dresden (mit Peter Herrmann, Peter Makolies und Ralf Winkler/A.R. Penck)
1967 Kabinett für Lehrweiterbildung, Berlin
1969 Kunstausstellung Kühl, Dresden
1971 Hechtstr. 25, Dresden: »Lücke Frequentor« (Beteiligung)
1973 Kunstkaten Heringsdorf
Kreiskulturhaus Erich Weinert, Berlin-Pankow (mit Eberhard Göschel und Peter Herrmann)
Glockenspielpavillon, Zwinger, Dresden
1974 Schauspielhaus Chemnitz
EP Galerie Jürgen Schweinebraden, Berlin
Winckelmann-Museum, Stendal (mit Sabina Grzimek)
1975 Galerie Nord, Dresden
1976 Gemäldegalerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Nationalgalerie, Berlin
1977 Leonhardi-Museum, Dresden
Ernst-Museum, Budapest (mit Volker Henze und Ralf Winkler/A.R. Penck)
1979 Leonhardi-Museum, Dresden
Damastmuseum Großschönau (mit Peter Herrmann und Christine Littwin)
10. Kunstausstellung des Bezirkes, Dresden (Beteiligung)
Galerie am Savignyplatz, West-Berlin (mit Sieghard Pohl und Roger Loewig)
1982 Galerie Mitte, Dresden (mit Gunter Herrmann und Peter Kaiser)
Leonhardi-Museum, Dresden
1983 Ernst-Museum, Budapest
1985 Galerie Oben, Chemnitz (mit Peter Makolies)
1985/1986 Kunstverein Ulm
1986 Galerie Reitz, Riehen, Schweiz
Bürgerzentrum »Alte Sparkasse«, Singen
Galerie Döbele, Ravensburg
Art 17/86 Basel, Schweiz
Städtisches Museum, Gelsenkirchen
Galerie Kunst der Zeit, Dresden
1987/1988 X. Kunstausstellung der DDR, Dresden (Beteiligung)
1988 Galerie Comenius, Dresden
1989 12. Kunstausstellung des Bezirkes, Dresden
1990 Refectoire des Jacobins, Toulouse
Musee d´Art Moderne, Paris
Festpielgalerie, Berlin
1991 Galerie Oevermann, Frankfurt am Main
1991/1992 Kunsthalle Nürnberg
1992 Lindenau-Museum, Altenburg
Städtische Galerie Rähnitzgasse, Dresden
1993 Konstanz, Schweiz
1995 Galerie am Blauen Wunder, Dresden
1996 Palazzo dei Priori, Volterra, Italien
1997 Schloss Ritzebüttel, Cuxhaven
2000 Stadtmuseum Bautzen
Galerie Horschik, Dresden
Galerie im Turm, Berlin
Leonhardi-Museum, Dresden
Kunsthalle Zittau
2003 Martin-Gropius-Bau, Berlin: »Berlin-Moskau / Moskau-Berlin«
2004 Tretjakov Gallery, Moskau: »Berlin-Moskau / Moskau-Berlin«
2007/2008 Neue Sächsische Galerie, Chemnitz: »Peter Graf – Retrospektive«
2010 Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden: »15 Hauptwerke und Zeichnungen nach 1945«
2012 Städtische Sammlungen Freital, Schloss Burgk, Freital: »Peter Graf – Guten Abend, Indigo« (Katalog)
2014 Galerie Klinger, Liegau-Augustusbad (mit Dieter Beirich),
2016 GALERIE HIMMEL, Dresden: »Heilbutt, kalt geräuchert«
Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden: »Fünf von vielen. Peter Graf, Peter Herrmann, Peter Makolies, A.R. Penck, Strawalde – Junge Dresdner Kunst vor 50 Jahren«
2020 Städtische Sammlungen Freital, Schloss Burgk, Freital: »Das war`s« (Beteiligung)
2021 GALERIE HIMMEL, Dresden: »Strawalde und sein Kreis« (Beteiligung)
2022 Stadtgalerie Radebeul: »Stillos«
Galerie Kunstgehaeuse, Dresden
2024 Usedomer Kunstverein e.V., Kunstpavillion, Ostseebad Heringsdorf: »70 Jahre für die Kunst – Die Maler Jürgen Böttcher (Strawalde), Peter Herrmann, Peter Graf und Ralf Winkler (A.R. Penck) sowie der Bildhauer Peter Makolies«
GALERIE HIMMEL, Dresden: »Poesie des Alltags« (mit Karen Graf)