Max Liebermann

Max Liebermann steht wie kein anderer für die Kunst des deutschen Impressionismus. Er war zugleich als Künstler einer der letzten großen Vertreter des klassischen deutschen Bürgertums. Sein Motiv war die oft widersprüchliche Lebens- und Arbeitswelt seiner Zeit in allen ihren Facetten. Er schilderte die Ärmlichkeit von Waisen- und Altenhäusern, erhob einfache Bauern und Arbeiter zum Bildgegenstand, malte in der Sommerfrische der holländischen Seebäder Strand- und Jagdbilder ebenso, wie er das großbürgerliche Milieu am Pariser Platz und im Villenviertel von Berlin-Wannsee in vornehmer Abgeklärtheit und Noblesse feierte.

Max Liebermann

Vita

1847 geboren in Berlin
1860 Beginn des privaten Malunterrichts bei Eduard Holbein und Carl Steffeck
1866-1868 Immatrikulation zum Studium der Chemie an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, hauptsächlich jedoch privater Malunterricht bei Carl Steffeck
1869-1872 Studium an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar bei dem Historienmaler Ferdinand Pauwels und dem Landschaftsmaler Theodor Hagen
1872 Ausstellung seines ersten Großgemäldes »Die Gänserupferinnen« auf der Hamburger Kunstausstellung
1873-1878 Umzug nach Paris mit Atelier in Montmartre und Beeinflussung durch die naturalistische Malerei der Schule von Barbizon
1875/1876 Reisen nach Holland, nach Zandvoort, Haarlem und Amsterdam, unter dem Einfluss der Haager Schule starke Hinwendung zur Freilichtmalerei
1878-1884 Ansiedlung in München
1884 Rückkehr nach Berlin und Heirat mit Martha Marckwald
1889 Ehrenmedaille und Aufnahme in die Société des Beaux-Arts anlässlich der Weltausstellung in Paris
1892 Mitbegründung der Freien Künstlervereinigung aus Protest gegen die Schließung der Edvard-Munch-Ausstellung im Verein Berliner Künstler
1894 Teilnahme am Pariser Salon
1897 anlässlich des 50. Geburtstags Ernennung zum Professor und Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste in Berlin
1898 Mitglied der Königlichen Akademie der Künste Berlin
das Zerwürfnis in der Jury der Großen Berliner Kunstausstellung über Werke von Käthe Kollwitz und Walter Leistikow führte zur Gründung der Berliner Sezession, deren Vorsitz er im Folgejahr übernahm
1899 erste Ausstellung der Sezession, für die er Max Slevogt, Ernst Oppler und Lovis Corinth nach Berlin zieht; Berlin wird so zum Zentrum der modernen Kunst in Deutschland
1903 Mitbegründung des Deutschen Künstlerbunds
1910 die im Vorfeld oft dokumentierte Ablehnung neuer Stile, insbesondere des Expressionismus, führt zur Krise der Sezessionsbewegung und zur Gründung der Neuen Sezession
1914-1916 mit Ausbruch des Ersten Weltkrieg liefert er patriotische Illustrationen für die von Paul Cassirer herausgegebene »Kriegszeit«
1917 anlässlich des 70. Geburtstages Große Retrospektive in der Preußischen Akademie der Künste sowie im Folgejahr Einrichtung des Max-Liebermann-Kabinetts in der Nationalgalerie
1920 Präsident der der Preußischen Akademie der Künste Berlin
1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Niederlegung der Ehrenpräsidentschaft und der Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste
1935 gestorben in Berlin